Wenn Franziska Röhle über ihr Ehrenamt beim Arbeiter-Samariter-Bund spricht, dann sprudelt es nur so aus ihr heraus. Die studierte Kriminalhauptkommissarin ist beim ASB-Regionalverband Mittelthüringen Leiterin und Ansprechpartnerin der Rettungshundestaffel, der momentan 20 Frauen und Männer angehören. Dazu kommen aktuell drei geprüfte und einsatzbereite Rettungshunde sowie neun Tiere, die sich noch in der Ausbildung zum Flächensuchhund befinden. Eine Handvoll Tiere sind mittlerweile „in Rente“. Die Ausbildung der Hunde ist anspruchsvoll. Sie erfordert Zeit, Mühe, viel Geduld und dauert mindestens zwei Jahre. „Da muss schon die ganze Familie dahinterstehen oder noch besser mitmachen“, weiß die 41-Jährige, deren Mann Mario sich ebenfalls als Helfer engagiert und deren Mutter Silvia die Staffel sogar selbst viele Jahre geleitet hat.
Für die Hunde steht am Ende die Prüfung zur Erlangung der Einsatzfähigkeit, die alle 24 Monate wiederholt wird. Franziska Röhle kennt dieses Prozedere sehr genau. Erst im vergangenen Oktober haben zwei ihrer eigenen Hunde erneut ihre Einsatzfähigkeit bewiesen. „Trainiert wird mehrfach in der Woche und auch an den Wochenenden, möglichst in unterschiedlichem Gelände. Waldstücke und Brachen sowie leerstehende Gebäude eigenen sich besonders gut“, so Röhle. Die Staffel sei deshalb immer auf der Suche nach weiteren Flächen für das Training und dankbar für Angebote oder Hinweise, wo nachgefragt werden könne. Als Rettungshund geeignet seien fast alle Rassen. Arbeitsfreudig, nicht allzu schwer - im wahrsten Sinne tragbar - und fit sollten die Tiere aber sein. Ebenfalls wichtig seien ein gutes Sozialverhalten, Lernfreude und Nervenstärke. Doch nicht nur die Tiere, auch die Hundeführer und alle weiteren Helfer werden ausgebildet und geprüft. Denn sie müssen erste Hilfe leisten können, sich mit Karte und Kompass zurechtfinden oder ein Funkgerät bedienen können. „Es braucht ein starkes qualifiziertes Team, damit eine Rettungshundestaffel funktioniert, und das ist beim ASB-Regionalverband Mittelthüringen vorhanden“, sagt Röhle nicht ohne Stolz. Sie selbst ist seit Gründung der Staffel im Jahre 2001 dabei und wurde für ihr langjähriges Engagement erst im vergangenen Jahr mit dem Ehrenamtspreis der Stadt Erfurt ausgezeichnet. „Dafür bin ich sehr dankbar. Ich liebe Hunde und bin gern in der Natur. Ein schöneres und sinnvolleres Ehrenamt kann es deshalb für mich nicht geben.“